Initiatische Therapie nach Dürckheim

 

Das Leben lernen

Mündig ist nicht, wer glaubt, Angst, Traurigkeit und

Verzweiflung überwinden zu können, sondern wer sie zu

durchleuchten vermag und daran wächst.

Prof. Dr. K. Graf Dürckheim

Die initiatische Therapie wurde in den 50er Jahren von Prof. Dr. K. Graf Dürckheim und Dr. M.Hippius-Gräfin Dürckheim begründet. Er war ein deutscher Diplomat, Psychotherapeut und Zen-Lehrer. Die initiatische Therapieform ist von C.G.Jung, Alfred Adler, Wilhelm Reich und Fritz Perls beeinflusst. Sie stellt eine Begleitung des Menschen auf seinem existenziellen Weg dar. Der Mensch muss sich, um tief genesen zu können, in seinem Körper wohnend erfahren und nicht nur „einen Körper haben“. Er muss sich „als Leib, der er ist“ fühlen. In unserem Leib treten unser göttlicher Kern und unser spiritueller Ursprung in Erscheinung. Er ist so etwas wie eine Heimat für unser innerstes Wesen.

 

Die initiatische Therapie hilft uns bei der Suche nach unserem Sinn, bei der Frage nach dem Woher und Wohin unseres Lebens, unterstützt die Entfaltung unseres Wesens und unserer Fähigkeiten und gibt eine Orientierung für unseren Lebensweg. 

 

Sie hilft Fragen zu beantworten, wie:

 

  • Wer bin ich in meinem tiefsten Kern?
  • Warum passiert mir das, was mir passiert?
  • Was ist der Sinn von dieser Erfahrungen?
  • Was ist mein Platz im Leben?

 

Vielleicht ahnen wir eine in uns liegende Kraft, die nach Erfahrung und Verwirklichung verlangt. Diese Kraft kann uns sehr verstören und verzweifeln, hilft uns aber auch dabei, eine Wandlung in unserem Leben zu beginnen. Seelische und psychosomatische Störungen werden von der initiatischen Therapie als Zeichen für Hindernisse auf dem Weg zur Menschwerdung angesehen. Sie hat die ganzheitliche Heilung des Menschen durch das Wiederfinden seines innersten, ureigensten Wesens zum Ziel und soll nicht nur unangenehme Symptome zum Verschwinden bringen.

 

Dieser Prozess des Weges in eine Ganzheit unseres Seins ist mit Schmerzen, Ängsten, Glück und Freude verbunden. Wir kommen in Kontakt mit der Stimme unseres eigenen Wesenskerns. Im Alltag stärken wir die Verbindung zu uns selbst und meistern die Herausforderungen. So werden wir im Leben klar und präsent und verirren uns so weniger in unseren Problemen. „Wir sind Bürger zweier Welten“: Unseres Wesens und der inneren Stimme bewusst, stehen wir gleichzeitig mit beiden Füßen fest in der Welt.

 

Methoden der Initiatischen Therapie

Personale Leibtherapie

In der personalen Leibtherapie wird der bekleidete Körper des Klienten ohne Absicht und intuitiv von seinem Therapeuten berührt. Der Klient kann so seinen Leib erfahren und sich seinem inneren Kern annähern.

 

Geführtes Zeichnen

Beim geführten Zeichnen wenden wir uns mit geschlossenen Augen lauschend unserer inneren Bewegung zu. Hier erfahren wir menschliche Grundgefühle wie Freude, Angst, Mut, Trauer und kommen mit uns selbst in Berührung. Wir erkennen unsere menschlichen Lebenshaltungen durch das Zeichnen mit Kreide auf Papier. Das Zeichnen geschieht spontan und von innen heraus und bringt uns in Kontakt mit unserem persönlichen und kollektiven Unterbewusstsein und mit unseren Ressourcen. Weitere verwendete Medien sind Farbe, Tonerde, Musik und Tanz, Schwertarbeit, sowie Astrologie, Tarot und I Ging.

 

Meditation

In der Meditation sitzen wir in Stille und konzentrieren uns auf unseren Atem. Dadurch weichen die Spannungen aus der alltäglichen Welt und wir können die Einheit von Körper, Geist und Seele erfahren.

 

Exerzitium

Im Alltag erleben wir unsere Sinne in bewussten, sich wiederholenden Tätigkeiten. Dadurch können wir uns als Teil des Ganzen und verwurzelt und geerdet erfahren.

 

Weitere Methoden der initiatischen Arbeit sind Gespräche und das tiefenpsychologische Erarbeiten von Träumen, Bildern der persönlichen Biografie und dem schöpferischen Tun. 

 

Die Welt, in der wir leben, ist nicht das Jammertal, das uns von den Gipfeln des

Göttlichen fernhält, sondern die Brücke, die uns mit ihm verbindet.

Wir müssen nur die Bewußtseinsnebel, die uns die Sicht zu ihm nehmen,

durchlichten und die Mauern einreißen, die uns den Weg zu ihm versperren.

Prof.Dr.K.Graf Dürckheim